Les feuilles mortes
„Les feuilles mortes“ (englisch: „Autumn Leaves“) hat seinen Ursprung in einem Thema, das Joseph Kosma für ein Ballett von Roland Petit, „Le Rendez-Vous“ (1945), komponiert hatte. Die Melodie des Refrains scheint Kosma dem sowjetischen Marsch „Weiße Armee, schwarzer Baron“ (1920) entnommen zu haben. Auf dieses Thema schrieb Prévert im Auftrag von Marcel Carné, der das Thema für seinen Kinofilm „Pforten der Nacht“ („Les portes de la nuit“, 1946) adaptiert hatte, den Text. Im Film, der seinerzeit ein Flop war, interpretierte Yves Montand dieses Lied.

1949 hat Johnny Mercer den Text ins Englische übertragen. Die Version des Pianisten Roger Williams (1955) hielt sich sechs Monate als Millionenerfolg in den Charts. „Autumn Leaves“ konnte sich im American Standard Book of Jazz etablieren.

Zwischenzeitlich gibt es viele Interpretationen, von Marlene Dietrich und Juliette Gréco, über Grace Jones, Chet Baker, Sarah Vaughan, Eric Clapton, Miles Davis sowie Götz Alsmann und vielen anderen.

Serge Gainsbourg wiederum hat mit „La Chanson de Prévert“ („Ein Lied für Prévert“) diesem Chanson eine Hommage gewidmet.

Die Witwe des Komponisten, Lily Kosma, hat die Rechte an dem Chanson unter der Bedingung, dass eine Straße den Namen von Joseph Kosma trägt, an die Stadt Nizza übertragen. Und tatsächlich: im Viertel, in dem die Straßen nach Musikern benannt sind, trägt eine kleine Straße den Namen von Kosma.

Einleitend werden die welken Blätter des Herbstes besungen, die die Erinnerung an eine verflossene Liebe beschreiben. Zwei Menschen liebten sich und lebten zusammen, doch trennte das Leben sie still und leise. Als Metapher stehen hierfür die vom Meer verwischten Spuren im Sand der sich trennenden Liebenden.